Ford Fiesta ST | Misslungene Keramikversiegelung beseitigen

Diesen Ford Fiesta ST hat der neue Besitzer gerade erst von seinem Autohaus übernommen. Er wollte seinem Neuen direkt etwas Gutes spendieren und lies über den Händler eine Keramikversiegelung auftragen. Letztlich hat er seinen neuen ST leider voller Schlieren, Schatten und Rückständen der Keramikversiegelung übergeben bekommen.

Wie man das nicht sehen kann?

Ganz einfach, im „richtigen“ Lichteinfall sieht ein Fahrzeug welches miserabel bearbeitet wurde immernoch ganz gut aus, vorallem wenn man nicht weiß worauf zu achten ist. Erst durch direkten Lichteinfall wie etwa die Sonne oder durch Beleuchtung werden Schlieren, Hologramme und sonstige Lackdefekte sichtbar.
Es ist das gleiche Problem mit „schlechten Polituren“ – wer sein Fahrzeug für wenig Geld polieren lässt, bekommt eher einen „zugeschmierten“ statt polierten Lack zurück. Nach und nach werden die Füllstoffe und Wachse herausgespült und zurück bleibt das vorherige Lackbild oder Schleifriefen und Hologramme. Etwa wie in diesem Beitrag zum Audi Q2 beschrieben.

Aus diesem Grund wird bei uns stets mit Kontrollleuchten gearbeitet, generell ist der Arbeitsplatz sehr gut ausgeleuchtet und erwähnte Polituren werden garnicht erst für den privaten Verwendungszweck angeboten. Das Ergebnis welches Sie sehen, ist genau der Zustand des Lacks – ungeschönt!

Es ist weitgehend bekannt, dass sich die Preise im Bereich der Fahrzeugpflege extrem spreizen. So kann man seinen Wagen bspw. für 150€ oder für 500€ polieren lassen. Die Unterschiede sind wohl vergleichbar mit guten und schlechten Handwerksarbeiten. Der Fliesenlegermeister legt ein akkurates Muster, symmetrische Fugen, achtet auf Schnittkanten der Fliese und verwendet hochwertigen Fliesenkleber.

Der Fliesenleger aus dem Internetportal für 15€/Stunde zaubert dagegen unebene Fliesen, ungleiche Fugenmaße, Hohlflächen unter der Fliese und stückelt die Fliesen wie es gerade passt. Dem Laien fallen diese Makel garnicht oder erst später auf. Wer ein Auge dafür hat, dem fallen die Fehler sofort auf. Hier muss jeder selber entscheiden welches Ergebnis er wünscht und wofür er bezahlt.

Genauso ist es mit der Politur und Beschichtung von Fahrzeugen. Die einen nehmen einen angemessenen Preis für die gründlich und fachgerecht ausgeführte Arbeit und liefern ein einwandfreies Ergebnis.

Wieder andere nehmen einen „angemessenen“ Preis, schieben die Fahrzeuge allerdings durch, haben wenig Kenntnisse über die Materie und verlassen sich darauf, dass der Kunde es nicht sieht. Und wieder andere haben niedrige Preise und genauso niedrige Ansprüche an das Ergebnis.

So ist auch dieser Fiesta ST bearbeitet worden. Für über 700€ wurde das Fahrzeug bearbeitet und mit einer Keramikversiegelung beschichtet. Eigentlich ein angemessener Preis – doch in diesem Fall mit absolut miserablem Ergebnis. Hier hat jemand richtig Geld verdient!

Ohne direkten Lichteinfall steht der Fiesta „irgendwie matschig“ da. Mit direktem Licht wird das ganze Chaos sichtbar: Die Beschichtung wurde absolut falsch verarbeitet, über dem Lack liegt ein geschlossener Schleier welcher im Licht ähnlich wie Hologramme wirkt. Kunststoffteile wurde nicht komplett mit beschichtet, sodass Rückstände der Beschichtung stellenweise für Fleckenbildung auf Dichtungen und Verkleidungen sorgen.

Keine Spur vom strahlenden Neuwagen-Feeling

Wie erwähnt gilt hier das gleiche wie bei Polituren: Es ist absolut möglich ein solches Fahrzeug dem Kunden zu übergeben, ohne dass dieser als Laie am Tag der Übergabe die Chance hat die mangelhafte Arbeit zu entdecken. Sobald das Fahrzeug im Schatten/Halbschatten steht oder unter passender Beleuchtung, kann der Schleifer nicht wahrgenommen werden.

Das gleiche Problem stellt sich bei nahezu allen Autohäusern. Die Beleuchtung des Showrooms ist so ausgelegt, dass der Lackzustand vom Fahrzeug kaum zu erkennen ist. Wenn das Fahrzeug dann noch mit einer „passenden“ Politur bearbeitet wurde sieht der Lack, eines 5 Jahre alten Wachanlagenfahrzeugs in schwarz, für die nächsten 1-2Wochen strahlend und speckig aus. Haben die Wäsche und UV-Strahlung alle Füllstoffe der Politur entfernt, kommt der wahre Lackzustand zum vorscheinen.

Was haben wir gemacht?

  • gründliche Außenwäsche
  • Lackreinigung
  • entfernen der vorhandenen Beschichtung
  • Hochglanzfinish
  • 3 Schichten ServFaces Coat Ultima

Wir verarbeiten die Beschichtung stets mit Kontrollleuchten, geeigneten Tüchern und dem Anspruch eine absolut saubere und klare Lackoberfläche zu übergeben.

So haben wir den Lackzustand bei der Abholung zusammen mit dem Kunden und einer Kontrollleuchte geprüft. Die Kontrollleuchten machen wirklich jeden Defekt im Lack sichtbar sodass unsere Ergebnisse absolut transparent und guten Gewissens geprüft werden können.

Generell ist es so, dass keine herkömmlichen LED-Strahler, Deckenleuchten oder sonstige „normale“ Lampen den Lackzustand ausreichend darstellen um daran an Defekten zu arbeiten oder eine Beschichtung zu verarbeiten. Hierfür werden extrem helle Kontrollleuchten benötigt. Aus diesem Grund machen wir immer Fotos des Lackzustands mit Kontrollleuchten.

Bei den wenigstens Aufbereitern findet man entsprechende Fotos der Arbeiten. Wohingegen nichts aussagende Fotos von der spiegelnden Tür oder Motorhaube das „perfekte“ Ergebnis darstellen sollen (ohne direkten Lichteinfall kann fast jede Oberfläche strahlend aussehen). Diesem Thema widmen wir uns in der nächsten Zeit noch einmal ausführlich und stellen verschiedene Methoden dar wie fotografiert werden kann, ohne dass der tatsächliche Lackzustand zu erkennen ist, es dennoch extrem glänzend aussieht.

Endlich genauso strahlend wie der Besitzer verlässt der Fiesta ST unsere Halle.

Vielen Dank für das Vertrauen, uns an dem Fahrzeug arbeiten zu lassen und jetzt ungetrübte Freude am Neuen!